Die Gemeinde Grebin
Im Herzen der Holsteinischen Schweiz

Über Grebin 

Geschichte und Politisches über Grebin

Geographische  Lage: 54° 11´ 54´´ Nord, 10° 29´ 36´´ Ost
Amtsangehörige Gemeinde, Kreis Plön, Amt Großer Plöner See

Weitere Ortsteile: Görnitz, Schönweide, Treufeld, Behl, Breitenstein

Partnergemeinde: Grebbin (Mecklenburg-Vorpommern)

Bürgermeister: Michael Kahl

Ehrenbürger: Hans-Werner Sohn

Einwohner: 923

Fläche: 2410 ha

Landwirtschaftliche Betriebe: 9

Genutzte landwirtschaftliche Fläche: 1200 ha

Gemeindevertretung: 11 Sitze insgesamt

Schulen und Kindergärten: Kindergarten "Die kleinen Strolche

Kirchen: Friedhofskapelle 

 

Ur- und Frühgeschichte:

Ein jungsteinzeitlicher Flintdolch sowie drei Grabfunde der Älteren Bronzezeit zeugen von der Attraktivität des Siedlungsraumes bereits in vorgeschichtlicher Zeit. Nachdem die Bevölkerung das Gebiet während der Völkerwanderung verlassen hatte, ließen sich seit dem 7.nachchristlichen Jahrhundert von Osten her eingewanderte slawische Stämme auf der Gemarkung  ieder, wie Funde slawischer Gefäßscherben auf der Halbinsel im Behler See belegen. Zwischen dem Dorf und dem Görnitzer See liegen die Reste einer mittelalterlichen Turmhügelburg. Dieser Burgtyp, als auch "Chateau la motte" oder "Motte" bezeichnet, bestand aus einem von Außenwällen und einem Wassergraben umgebenen Hügel, auf dem ein Turm oder ein Gebäude  stand. Zwischen Tresdorfer See und Rottensee liegen die Reste einer weiteren, spätmittelalterlichen Turmhügelburg, die 1933 archöologisch  untersucht wurde

 

Geschichte:

In der Nähe des heutigen Ortsteil Görnitz stand im 15. und 16. Jahrhundert eine Wasserburganlage, die den Ursprung des späteren Guts Schönweide bildete. Burg und Dorf lagen im Randbereich des Limes Saxonie, des Grenzbereiches zwischen den Siedlungsgebieten der Sachsen und Slawen. Vom späten  Mittelalter bis zum Jahr 1675 befand sich Schönweide im Besitz der Rantzau. Nach  mehreren Eigentümerwechseln wurde der Besitz schließlich im Jahre1693  als königlich-dänische Lehen an den Grafen Danneskiold-Sams, einer  illegitimen Seitenlinie des Dänischen Königshauses, vergeben, die ihn allerdings nur bis 1722 behielt. Es folgte die Hamburger Kaufmannfamilie von Kurtzrock, die das Gute bis zum Ende des 18. Jahrhunderts in ihrem Besitz behielt. In den 1720er Jahren wurde der Hof in das Tal der Kossau verlegt und im Jahre1731 mit dem Bau des  imposanten Herrenhauses begonnen. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurden  die Güter im Zuge der Wissenschafts- und Agrarreformen in den Herzogtümern zu beliebten Spekulationsobjekten. Vor allem die Hamburger Kaufleute erwarben die Güter, um sie schnell wieder abzustoßen. So kam im Jahre 1796 auch das Gut Schönweide zum Verkauf und wurde von der Familie Amsinck erworben, die es bis 1813 in ihrem Besitz behielt. Trotz des Verkaufs behielt Schönweide bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts den rechtlichen Sonderstatus eines Lehngut des  dänischen Königs. Erst 1819 erreichten die Barone von Hollen, die das  Gut 1813 erworben hatten, die Übertragung des Lehens in Eigenbesitz. Heute befindet sich das Gut Schönweide im Besitz der Familie der Graf von Westphalen.

Die Gemeinde Grebin ist aus dem ehemaligen Gutsbezirk Schönweide  hervorgegangen. Seit 1974 umfasst die Gemeinde die Dörfer Grebin und Görnitz, das Gut Schönweide und das Gut Behl. Das Gut Schönweide mit den umliegenden Höfen war lange Zeit im Besitz der Familie von Hollen. Levin von Hollen erwarb 1813 das Gut durch Zufall. Ihm war auf einer Reise auf einer holprigen Straße das Rad seiner Kutsche gebrochen. Während der Reparatur wurde er auf das Gut aufmerksam und äußerte den Wunsch, es zu kaufen. Heute ist das Herrenhaus vom landwirtschaftlichen Betrieb getrennt und in andere Hände übergangen.  Nach mehreren verheerenden Bränden, der letzte im Jahr 2000 und dem Abriss der großen Scheunen, sind heute von der Gutsanlage nur noch das Jagdhaus und  das Torhaus erhalten geblieben. Der Wideraufbau des Herrenhauses hat aber begonnen. In dem weitläufigen Park des Gutes Schönweide findet man Überreste einer  mittelalterlichen Burg. Die "Ruine Nienslag" besteht heute nur noch aus  einem mächtigen Burghügel, der von mehreren Wällen umgeben ist. Um diese Burg  rankt sich die Sage des treuen Küchenjungen. Als der einstige Gutsherr von Rantzau von den Wenden hart bedrängt wurde und eine Verteidigung nicht länger möglich war, floh der Graf heimlich und ließ seinen jungen Sohn im Stich. Ein kleiner, schwächlicher Küchenjunge erhielt als einziger der Zurückgebliebenen die Erlaubnis der Feinde, soviel mitzunehmen wie er tragen könne. Er nahm den Sohn seines Herren auf die Schulter und rettete so dessen Leben.
Das  Bild der Dörfer Grebin und Görnitz ist durch die landwirtschaftliche  Vergangenheit geprägt. Dem Besucher fallen die vielen kleinen Arbeiterkaten auf. Ehemals waren hier vier Wohnungen für große Familien. Der Wandel der Zeiten hat noch andere Gesichter: wo früher fünf Bauern wirtschaften, gibt es heute nur einen landwirtschaftlichen Betrieb; aus einer- Schlachterei wurde ein Hotel und Reiterhof. Ein Landwirt hat sich erfolgreich auf die Zucht von Islandpferden verlegt.
Das einzige Neubaugebiet Grebins liegt am Mühlenberg. Dort steht "Wagria", eine Holländer Windmühle, in der bis 1957 noch Korn gemahlen wurde. Die  Bauern, die das Getreide brachten, genossen die schöne Aussicht. Nach Stilllegung des Mahlbetriebes schien die Zukunft der Mühle für kurzer Zeit ungesichert und sogar ein Abriss war im Gespräch; dann half ein privater Zuschuss der Gemeinde beim Erwerb der Mühle. Der  größte Arbeitgeber ist ein Tiefbaubetrieb. In der Zeit der Apfelernte gehören die langen Schlangen der Wartenden mit Körben und Kisten voller Äpfel zum Alltag der Grebiner. An Fremde ist man gewöhnt; Ja, die  Gemeinde scheint Fremde geradezu anzuziehen. Neben derer von Hollen hat es weitere wohlhabende Familien hierher verschlagen. Gut Behl und der Galgenberg sind im Privatbesitz. Man findet hier Abgeschiedenheit und Ruhe. Die Badeseen sind idyllisch  und Sauber - mindestens zwei werden den Gästen empfohlen: der Schluensee und der Grebiner See, alle mit erstklassiger Badequalität  sind der schönen Landschaft der Holsteinischen Schweiz.

 

Ortsnamensdeutung:

Grebin wurde erstmals 1433 urkundlich erwähnt. Die Herkunft des slawischen Namens ist nicht eindeutig geklärt. Er kann "Hainbuche", aber auch "Gebirgskamm" bedeuten.

 

Wappendeutung:

Wappengenehmigung/ -annahme: 03.12.1990

Flaggengenehmigung/ -annahme: 18.09.1995

Entwurfsautoren:

  • Höppner, Henning, Plön

Wappenfiguren:

  • Hainbuchenblatt
  • Mühlrad
  • Steinkreis

Wappenbeschreibung:
Von Rot und Silber schräg geviert. 1 und 4 ein silbernes Hainbuchenblatt, 2 ein blaues Mühlrad, 3 ein zwölfgliedriger blauer Steinkreis.

 

Historische Begründung:
Die Quadrierung des Wappens der Gemeinde Grebin bezieht sich auf die vier Ortsteile. Nach Auflösung der Gutsbezirke im Jahre 1928 wurde die heutige Gemeinde Grebin aus dem Gutshof Schönweide, den vormals dazu gehörigen Dörfern Grebin und Görnitz und dem Ort Behl gebildet. Das doppelt vertretene Buchenblatt gibt bildlich Auskunft über den Gemeindenamen. Grebin bedeutet im Slawischen "Hainbuche" bzw. "Hainbuchengehölz". Mit Buchen bewachsen ist auch die frühgeschichtliche Nekropole am Timmberg, auf die der Steinkreis hinweist, der zugleich ein Zeugnis für die frühe Besiedlung des Raumes ist. Das Mühlrad erinnert an die historische Wassermühle des Gutes Schönweide und damit in einem allgemeineren Sinn an die Gutsherrschaft, der die Dörfer Grebin und Görnitz über Jahrhunderte unterstanden. Die Farben des Wappens entsprechen den schleswig-holsteinischen Landesfarben.

 

GREBIN_FLAGGE

Flaggenbeschreibung:
Auf einem von Rot und Weiß schräg gevierten Flaggentuch die Figuren des Gemeindewappens in flaggengerechter Tingierung.

 

Quellen: Ostholsteinischer Anzeiger vom 14.11.2003, Bärbel Richter - Nachträge und Ergänzungen: Dietmar Brückner   

Landesarchiv Schleswig-Holstein, Kommunale Wappenrolle 

 
 
 
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